
By T. C. Boyle, Dirk van Gunsteren
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Sample text
In allen Poren der Haut steckte der Schmutz des Waldes, das Haar war verfilzt und voller Zweige, Kletten und modriger Blätter, und an den Knien hatte er eine Hornhaut sowie an den Füßen. Wer war er? Hatte man ihn ausgesetzt? Und dann sah er die Narbe an der Kehle des Jungen und wusste die Antwort. Als er eine Gebärde zum Feuer, zu dem rußgeschwärzten Topf und dem Haferbrei darin machte, dachte er an seine tote Schwester. Vorsichtig, einen zögernden Schritt nach dem anderen, näherte sich der Junge dem Feuer.
Es war ein an allen Seiten geschlossenes Gehäuse – kein Stern war zu sehen, kein Geruch von Fichten oder Wacholder oder fließendem Wasser wahrzunehmen. Tiere, größer und stärker als er, hatten ihn eingefangen, zu ihrem Vergnügen oder um ihn zu fressen, und so erfüllte ihn nur Angst, denn er hatte kein Wort für Tod und keine Möglichkeit, ihn begrifflich zu erfassen. Er fing Dinge, schnelle, furchtsame Dinge, er tötete sie und fraß sie auf, doch das war an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit geschehen.
Wer war er? Hatte man ihn ausgesetzt? Und dann sah er die Narbe an der Kehle des Jungen und wusste die Antwort. Als er eine Gebärde zum Feuer, zu dem rußgeschwärzten Topf und dem Haferbrei darin machte, dachte er an seine tote Schwester. Vorsichtig, einen zögernden Schritt nach dem anderen, näherte sich der Junge dem Feuer. Und ebenso vorsichtig – er fürchtete, jede unvermittelte Bewegung könnte den Jungen wieder zur Tür und hinaus auf die Felder treiben – legte Vidal Kleinholz nach, bis die Flammen emporzüngelten und er den Topf auf das Gitter stellen musste.